Vergangene Woche haben wir uns an dieser Stelle der Definition von Big Data und der Bedeutung für die öffentliche Verwaltung gewidmet. In dem heutigen Beitrag möchten wir uns einigen Beispielen zur Nutzung von Big Data widmen. Was sind nun Beispiele für den Einsatz von Big Data?
In der öffentlichen Verwaltung gibt es vielfältige Einsatzmöglichkeiten von Big Data. Die frühzeitige Erkennung von Staus und Gefahren im Straßenverkehr kann als erstes Beispiel angeführt werden. Hierzu wurden Daten unterschiedlicher Formate verschiedener Datenquellen, wie bspw. Unfallhistorien, analysiert und in ein Vorhersagemodell integriert werden, welches wiederum in Echtzeit Vorhersagen zu den Gegebenheiten im Straßenverkehr ermöglicht. Lassen Sie uns zudem auf den Einsatzbereich der öffentlichen und nationalen Sicherheit eingehen. Die möglichen Datenquellen sind vielfältig. Diese reichen von technischen Sensoren, wie installierten Kameras an öffentlichen Orten oder Gesichtserkennung, über sog. Community Sensoren, wie die diversen Social-Media-Plattformen, als auch Open Data, wie Informationen zu dem Angebot von Schulen oder Lokationen diverser öffentlicher Einrichtungen als auch geschützten internen Informationen, wie Fallakten bei der Polizei. So können zum Beispiel Auswertungen der Social-Media-Beiträge bei Protesten und Großveranstaltungen und durch die Visualisierung und Verknüpfung mit weiteren Daten Einblicke in die aktuelle Stimmungslage geben und somit kann ein vorbeugendes Agieren der Einsatzkräfte ermöglicht werden.
Ein weiteres Beispiel lässt sich in sogenannten „smarten Gebäuden“ finden. Eine Gruppe von Ingenieuren beschäftigte sich in den vergangenen Jahren damit, das Management der 125 Gebäude der Microsoft Geschäftszentrale (202,34 ha) in Redmond (USA) energie- und kosteneffizient zu gestalten. Herausgekommen ist eine datenbasierte Software-Lösung, die tausende von Sensoren von bspw. Heizung, Klimaanlage und Lampen verknüpft und mehr als eine Milliarde Datenpunkte per Woche generiert. Durch die Implementierung der Lösung konnten Energieeinsparungen realisiert und Instandhaltungs- und Nutzungskosten reduziert werden. Das Herzstück der Lösung sind die generierten Daten, um auftretende Probleme frühzeitig erkennen und lokalisieren zu können, und diese unmittelbar und, wenn möglich, auch per Remote zu beheben. Das Potenzial zeigt sich, wenn man erkennt, dass nicht-private Gebäude ca. 40 % des weltweiten Energieverbrauchs ausmachen. In diesem Zusammenhang sollte auch das entsprechende Statement von Darrell Smith, Director of Facilities and Energy bei Microsoft, verstanden werden: „Give me a little data and I’ll tell you a little. Give me a lot of data and I’ll save the world."
Lassen Sie uns nun das Beispiel von Eye on Earth näher betrachten. Eye on Earth ist eine Kommunikationsplattform zu verschiedenen Umweltthemen, wobei verschiedene Datenformate unterschiedlicher Datenquellen verknüpft werden - zum einen sind es wissenschaftliche Informationen, die von Überwachungsstationen aufgezeichnet werden und zum anderen ist es das Feedback von Millionen von Menschen. Aktuell enthält Eye on Earth bspw. Wasserqualitätsinformationen von mehr als 22.000 Badestellen in Europa. Die Zweiwege-Kommunikationsplattform verbindet demnach Umwelt- und geospatiale Daten miteinander und ermöglicht den Menschen ihr Wissen über einfache Kommunikationsmittel zu vermitteln.
Was bedeutet Big Data für Security? Mit dieser Fragestellung beschäftigt sich Michael Kranawetter, Chief Security Advisor bei Microsoft, kommende Woche in seinem Blogbeitrag.
Geposted von Rüdiger Dorn und Magdalena Theisen